Der Füllfederhalter-Guide

So finden Sie den passenden Füllfederhalter für sich

29. April 2020

Von: Tilo Risch | Lesedauer : 15 Minuten

Was macht einen guten Füllfederhalter aus?

Ein guter Füllfederhalter soll in erster Linie gut schreiben. Und natürlich gut aussehen. So in etwa kann man die Erwartungshaltung vieler Menschen umschreiben, wenn sie sich das erste Mal mit dem Kauf eines Füllfederhalters beschäftigen. Nur dass sich „Gut schreiben“ für jeden Menschen anders anfühlt. Und „Gut aussehen“ immer eine Frage des persönlichen Geschmacks ist.

Wir möchten Ihnen im Folgenden wichtige Aspekte von Füllfederhaltern vorstellen, die Ihnen bei der Wahl des passenden Schreibgerätes helfen werden. Für die Auswahl eines qualitativ hochwertigen Füllfederhalters stehen bei uns drei Qualitätsmerkmale im Mittelpunkt: Material, Design und Funktion.

Checkliste Füllerkauf

Wenn Sie einen Füller für sich oder für einen Dritten als Geschenk suchen, sind folgende Punkte wichtig: 

  • Für wen ist der Füller - Mann oder Frau? Design und Größe beachten!

  • Wofür soll der Füllfederhalter vorwiegend genutzt werden? Augenmerk auf Gewicht und Federstärke!

  • Womit soll geschrieben werden? Füllsysteme miteinander vergleichen!

1. Korpus und Kappe - Nicht nur eine Frage des Geschmacks

Der Korpus und Kappe sind die Teile des Füllfederhalters, welche aufgrund ihrer Größe das äußere Erscheinungsbild am deutlichsten prägen. 


Je nach verwendetem Material gibt es matte oder glänzende Oberflächen, welche zum Teil mechanisch oder chemisch aufwändig veredelt werden. Im Wesentlichen lassen sich beim Korpus drei Materialien unterscheiden: Edelharz, Metall und Holz.

Edelharz

Edelharz ist das am weitesten verbreitete Material bei Füllfederhaltern. Es hat ein geringes Eigengewicht, ist in den unterschiedlichsten Farben verfügbar und greift sich bei regelmäßiger Nutzung nur wenig ab. Die Haptik ist gewöhnlich, d.h. es ergibt sich kein besonderes Handgefühl, fühlt sich aber im Gegensatz zu Metall auch nicht ungewohnt kalt an.


Der große Vorteil des geringen Gewichts ist gerade bei Vielschreiben häufig der Grund für die Wahl eines Edelharz-Füllfederhalters. Klassische Designs bevorzugen schwarzes Edelharz als tragendes Design-Element.

Metall

Nach Edelharz ist Metall das zweithäufigste Material für Korpus und Kappe. Dabei wird Metall entweder pur, beschichtet oder lackiert verarbeitet. Zum Einsatz kommen verschiedenste Metalle und Edelmetalle wie z.B. Edelstahl, Messing oder Sterlingsilber.

Mit Ausnahme von Füllfederhaltern aus Aluminium haben alle Metall-Füllhalter ein relativ hohes Eigengewicht.


Eine besondere Eigenschaft haben Schreibgeräte aus Messing, Kupfer und unbehandeltem Sterlingsilber. Sie bilden im Laufe der Zeit eine individuelle Patina aus und werden damit zu einem einzigartigen Unikat. Füllfederhalter aus Metall haben eine kühle Haptik mit einem angenehmen, spürbaren Gewicht.

Vielfach werden die Metalloberflächen mit einem besonderen Edelmetall aufwendig veredelt. Dazu mehr unter dem Punkt „Veredelte Oberflächen“.


Die Farbe der Schreibgeräte hängt dann vom eingesetzten Material ab. Sehr häufig zu finden sind silbrig-glänzende Oberflächen, wie sie beim Versilbern, Rhodinieren oder Palladieren entstehen.


Im Gegensatz dazu sind bei lackierten Metalloberflächen auch leuchtende Farbtöne in Rot, Blau oder Grün möglich. Kaum überraschend finden sich Füllfederhalter aus Metall regelmäßig in modernen Designs wieder.

Holz

Füllfederhalter aus Holz sind Ausdruck von vollendeter Handwerkskunst mit Liebe zum Detail. Der hohe Aufwand in der Verarbeitung der edlen Hölzer macht diese Schreibgeräte besonders exklusiv. Sie sind regelmäßig im oberen Preissegment angesiedelt.


Holz hat von allen eingesetzten Materialien die angenehmste Haptik. Allerdings lässt sich bei einem Naturprodukt nicht vermeiden, dass regelmäßiger Gebrauch seine Spuren hinterlässt.


Vom Gewicht her liegen Schreibgeräte aus Holz leicht über denen aus Edelharz. Für Vielschreiber sind sie aber in jedem Fall eine Alternative.

2. Die Feder - Edelstahl oder Gold

Bei keinem anderen Teil eines Schreibgerätes hängen Schreibgefühl, Optik und Werthaltigkeit so stark von der Qualität des Materials und der perfekten Verarbeitung ab wie bei der Schreibfeder eines Füllfederhalters.


Ist sie doch das Element des Füllfederhalters, welches die Schreibbewegungen und den Schreibdruck der Hand aufnimmt und mittels der Tinte auf der Schreibunterlage sichtbar macht. Passt die Federstärke zum gewohnten Schreibstil, ergibt sich das unvergleichlich schöne und ausgewogene Schriftbild eines Füllfederhalters.


Zur Auswahl stehen bis zu 8 Federstärken, wobei nicht jeder Hersteller und nicht jede Serie von Schreibgeräten alle Federstärken umfasst. Wie Sie für sich die richtige Federstärke finden, haben wir Hier zusammengefasst. Bleibt nur die Frage: Edelstahl oder Gold?

Federn aus Edelstahl

Federn aus Edelstahl finden sich bei Füllfederhaltern in nahezu allen Preisklassen und Design-Kategorien. Für wenige Euro bis hin zu mehreren hundert Euro – die Preisspanne ist riesig. Das macht es umso schwerer, qualitativ hochwertige Schreibfedern zu identifizieren.


Die Herstellung einer Schreibfeder ist ein anspruchsvoller Prozess, bei dem es um absolute Genauigkeit und Präzision geht. Das kann nicht gelingen, wenn das fertige Produkt am Ende nur wenige Euro kostet. Der Preis ist in diesem Fall also durchaus ein verlässlicher Indikator, wenn es um die Umsetzung eines Qualitätsanspruches geht. Bei namhaften Herstellern aus Deutschland können Sie darauf vertrauen, dass die Fertigungsprozesse bis ins letzte Detail beherrscht werden.


Von einer guten (!) Edelstahlfeder dürfen Sie entspanntes Schreiben und ein ansprechendes Schriftbild erwarten. An das Schreibgefühl einer Goldfeder kommt sie jedoch nicht heran. Dafür ist die Stahlfeder im Alltagsgebrauch aufgrund ihrer Robustheit im Vorteil.


Sie ist weitgehend unempfindlich gegenüber Kratzern und verzeiht auch mal einen unbeabsichtigten Absturz vom Schreibtisch. Größter Pluspunkt gegenüber einer Goldfeder bleibt aber ihr deutlich günstiger Preis.


Optisch sind Stahlfedern mit Prägung durchaus eine Augenweide, haben aber in Punkto Glanz und Eleganz gegenüber einer 14kt- oder 18kt-Goldfeder ganz klar das Nachsehen.  

Federn aus Gold

„Es ist nicht alles Gold was glänzt!“ Das gilt ohne Zweifel auch für Schreibfedern. Denn es macht schon ein riesiger Unterschied, ob eine Feder „vergoldet“ ist oder ob es sich um eine echte „Goldfeder“ handelt.


Im ersten Fall wird mittels eines galvanischen Verfahrens eine nur wenige Micrometer dünne Goldschicht auf eine Edelstahlfeder aufgebracht. Dies dient rein der optischen Verschönerung, die Schreibqualität an sich wird dabei nicht beeinflusst. Sie schreiben also weiterhin mit einer Edelstahlfeder und bezahlen einen Aufpreis für „Verschönerung“.

Eine echte Goldfeder hingegen wird komplett aus dem Material Gold gefertigt. Echte Goldfedern erkennt man daran, dass der Goldgehalt wie bei einem Schmuckstück auf dem Federrücken eingeprägt ist. Am gebräuchlichsten sind 14 Karat Goldfedern (14kt = 585er Gold) und 18 Karat Goldfedern (18kt – 750er Gold).


Im Gegensatz zu Edelstahl ist Gold ein deutlich weicheres Material, welches sich bei mechanischer Reibung leicht abschleift. Eine Goldfeder wäre so nach wenigen Monaten unbrauchbar. Aus diesem Grund wird bei einer echten Goldfeder an der Spitze ein Schreibkorn, bestehend aus dem Platinmetall Iridium, aufgeschweißt und in vielen einzelnen Arbeitsschritten auf die gewünschte Federbreite geschliffen.


Der aufwendige Herstellungsprozess in Verbindung mit den Kosten für das Edelmetall Gold sind Ursache für den deutlich höheren Preis einer Goldfeder. Dafür bekommt man bei einer Goldfeder dieses besonders weiche und ausgewogene Schreibgefühl, dass sich vom Schreiben mit jedem anderen Schreibgerät so klar abhebt.


Der Federkörper aus Gold ist weniger starr als bei einer Stahlfeder und passt sich dadurch an die individuelle Haltung der Schreibhand viel leichter an. Das wiederum bewirkt, dass automatisch weniger Druck beim Schreiben ausgeübt werden muss. Die Schreibfeder gleitet leichter über die Schreiboberfläche und das Schriftbild wirkt so harmonisch, wie es eben nur mit einem Füllfederhalter möglich ist.


Manche behaupten sogar, dass Goldfedern eine Art „Gedächtnis“ haben. Indem die immergleichen Belastungsmuster des schreibenden Besitzers zu kleinsten Verbiegungen innerhalb der Goldfeder führen, wird das Schreibgerät über Jahre zur individuellen Perfektion eingeschrieben.

3. Veredelte Oberflächen - Glänzende Optik und mehr

Die Qualität eines Füllfederhalters bemisst sich in Punkto Material auch in Form einer mehr oder weniger aufwändigen Oberflächenveredelung. Veredelt werden entweder einzelne Komponenten wie die Griffzone, der Clip und der Kappenring oder aber auch der gesamte Korpus und die Kappe.


Die Veredelung dient dabei in erster Linie der Optik. Die Komponenten selbst sind regelmäßig aus eher einfachen Metallen gefertigt. Durch das Überziehen mit einem Edelmetall wie z.B. Platin oder Palladium wird eine strahlend glänzende und sehr edel wirkende Optik erzeugt.


Darüber hinaus hat die Oberflächenveredelung aber auch einen sehr funktionalen Effekt. Veredelte Oberflächen bieten einen guten Korrosionsschutz und sind deutlich widerstandsfähiger gegen Verschleiß. Eine Beschichtung aus Rhodium z.B. verhindert das Korrodieren (Anlaufen) von Metallen wie Silber oder Weißgold.

Darüber hinaus ist ein Rhodium-Überzug sehr hart und verhindert so typische Gebrauchsspuren des Alltags wie Kratzer oder kleine Riefen.

Verchromt

Das Verchromen ist eine Form der Oberflächenveredelung, bei der neben dem Korrosions- und Verschleißschutz insbesondere die optische Aufwertung im Vordergrund steht.


Die aufgebrachte Chromschicht kann dabei je nach Verarbeitungsart seidenmatt oder glänzend wirken. Durch das Verchromen können auch stark benutzte Teile des Schreibgerätes vor Kratzern geschützt werden.   

Versilbert

Versilbert bedeutet, dass ein unedles Metallstück mit einer hauchdünnen Schicht des Edelmetalls Silber überzogen wird. Silber ist ein weißglänzendes Edelmetall, welches einfallendes Licht sehr gut reflektiert.

Damit verleiht Silber dem Clip oder den Beschlägen von Schreibgeräten einen besonderen Glanz. Silber ist im Verhältnis zu anderen Edelmetallen wie Gold oder Platin vergleichsweise günstig.

Palladiert

Palladiert oder auch Palladiniert ist ein galvanischer Überzug mit dem Edelmetall Palladium.

Palladium gehört zu den Platinmetallen und weißt ganz ähnliche Materialeigenschaften wie Platin auf. Palladium ist ein sehr seltenes Metall und daher entsprechend teuer. 

Vergoldet

Beim Vergolden wird ein Grundmaterial mit einer dünnen Schicht des wohl bekanntesten Edelmetalls Gold überzogen. Die Vergoldung erfolgt dabei in unterschiedlichen Legierungen und durch unterschiedliche Verfahren.


Am gebräuchlichsten bei Schreibgeräten ist das galvanische Auftragen der Goldschicht, bei dem das Gold mittels eines Elektrolyts aufgedampft wird. Alternativ kann eine dünne Schicht Gold auch in einem mechanischen Prozess durch Druck auf das Trägermaterial aufgewalzt werden. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch von Goldplattierung gesprochen.

Platiniert

Unter Platinieren versteht man einen galvanischen Vorgang, bei dem das Trägermaterial mit einer dünnen Schicht des Edelmetalls Platin überzogen wird.


Platin ist ein relativ seltenes Metall und dementsprechend teuer. Platin läuft nicht an, hat auch als Überzug eine hohe Haltbarkeit und bietet eine besonders edle Optik. Schreibgeräte mit platinierten Beschlägen unterstreichen einen außerordentlichen Anspruch an Qualität und Design.  

PVD

PVD ist die Abkürzung für Physical Vapour Deposition und bezeichnet ein besonderes Beschichtungsverfahren, bei dem das Beschichtungsmaterial zunächst in die Gasphase überführt und anschließend auf dem Trägermaterial niedergeschlagen wird.


Mit Hilfe dieses Verfahrens können z.B. sehr dünne Titan-Beschichtungen im Bereich von wenigen Mikrometern erzeugt werden.

Rhodiniert

Rhodiniert bedeutet, dass mittels eines galvanischen Verfahrens eine hauchdünne Schicht des Edelmetalls Rhodium aufgebracht wird. Rhodium ist dem eher bekannten Edelmetall Platin sehr ähnlich und zeichnet sich durch einen sehr hellen, silbrigen Farbton aus.


Eine Beschichtung aus Rhodium verhindert das Korrodieren (Anlaufen) von Metallen wie Silber oder Weißgold. Darüber hinaus ist ein Rhodium-Überzug sehr hart und verhindert so typische Gebrauchsspuren des Alltags wie Kratzer oder kleine Riefen.  

Rhuteniert

Eine besondere Form der Oberflächenveredelung stellt das Beschichten mit Rhutenium dar. Das Schwestermetall von Platin muss aufgrund seiner harten und spröden Materialeigenschaften besonders sorgfältig verarbeitet werden.


Rhutenierte Schreibgeräte zeichnen sich durch ihre unverwechselbare silber-graue Optik aus, die sich deutlich von anderen, klassischen Materialien abhebt.

4. Design I - Auf die Größe kommt es an

Das Design eines Füllfederhalters ist für das spätere Schreibgefühl wichtiger, als es der erste Blick vermuten lässt. Beurteilt doch nahezu jeder ein Schreibgerät zunächst über die rein äußerliche Farbgestaltung, die veredelten Komponenten und das Material der Schreibfeder.


Dabei spielt die Formgestaltung, die Balance und das Gewicht des Schreibgerätes mindestens genau so eine große Rolle, wenn es um die Suche nach dem perfekten Füllfederhalter geht. Alle drei Aspekte des Designs werden erst dann deutlich, wenn man das Schreibgerät in die Hand nimmt.

Große / Kleine Füllfederhalter

Die Wahl der richtigen Größe eines Schreibgerätes sollte sich in erster Linie am Körperbau und Handgröße des späteren Benutzers orientieren. So ist z.B. ein Montblanc Füllfederhalter Hommage à W.A. Mozart gerade einmal 11,5cm lang und zählt damit zu den kleinsten Schreibgeräten. In der Hand eines stattlichen Mannes wirkt so ein Schreibgerät eher unpassend. Umgekehrt ist ein Füllfederhalter Waldmann Commander für eine normale Frauenhand viel zu wuchtig.


In beiden Fällen wirken Design des Schreibgerätes und Anatomie des Benutzers nicht stimmig. Begreift man das Schreibgerät als einen Teil des persönlichen Ausdrucks, dürfen Farbgestaltung und eben auch Größe des Füllfederhalters nicht im erkennbaren Widerspruch dazu stehen.


Unsere Empfehlung bzgl. der Größe eines Schreibgerätes ist denkbar einfach. Kleine Hände sollten kleine Schreibgeräte bevorzugen, große Hände dementsprechend große Schreibgeräte. Damen kommen mit kleinen bis mittelgroßen Schreibgeräten gut zurecht, Herren sollten zu mittelgroßen bis großen Füllfederhaltern greifen. Vermeiden Sie Extreme, es sei denn, dass Sie sich bewusst dafür unterscheiden. Denn auch das kann ein Ausdruck ihrer Persönlichkeit sein.


Wer viel auf Reisen ist, für den können kleine Füllfederhalter von Vorteil sein, die sich dann durch Aufstecken der Kappe zu einem Schreibgerät mittlerer Größe wandeln. Der Hersteller Kaweco hat ein breites Sortiment derartiger Füllfederhalter.

Große Füllfederhalter sind insbesondere dann erste Wahl, wenn das Repräsentieren im Vordergrund steht und dabei Unterschriften zu leisten sind. Ist doch die Unterschrift der schriftliche Ausdruck ihrer Persönlichkeit. Hier darf es dann ruhig ein Füllfederhalter sein, der alleine aufgrund seiner Optik und Größe dem Betrachter ins Auge fällt.

Dicke / Schlanke Füllfederhalter

Analog der Größe eines Füllfederhalters sollte sich auch die Breite des Schreibgerätes an der Anatomie des Benutzers und dabei insbesondere an der Handgröße orientieren. Damen werden i.d.R. mit einem Füllfederhalter mit dem Durchmesser einer Kubanischen Zigarre ebenso wenig zurechtkommen, wie kräftige Herren mit einem Slim-Line Schreibgerät.


Grundsätzlich empfehlen wir, bei der Dicke eines Füllfederhalters lieber ein normal breites Schreibgerät zu wählen. Bei sehr schlanken Schreibgeräten ist der Handgriff automatisch enger und fester, was die Handmuskulatur deutlich stärker fordert. Insbesondere bei Vielschreibern kann dem Verkrampfen der Handmuskulatur mit einem etwas breiteren Füllfederhalter gut entgegengewirkt werden.


Steht neben dem Schreiben wieder der Aspekt Repräsentieren im Vordergrund, sollten Sie allein der Optik wegen ein Schreibgerät mit deutlicher Griffbreite in Betracht ziehen.  

Schwere / Leichte Füllfederhalter

Beim Gewicht eines Füllfederhalters scheiden sich die Geister. Die einen wollen das Schreibgerät beim Schreiben spüren, also etwas Greifbares in der Hand haben. Für die anderen ist gerade das leichte, druckfreie Schreiben des Füllfederhalters von besonderer Bedeutung.


Grundsätzlich stehen Gewicht und Größe des Schreibgerätes in keinem unmittelbaren Zusammenhang. Es gibt sehr kleine Füllfederhalter, die aufgrund eines Korpuses aus massivem Edelstahl ein deutlich spürbares Gewicht aufweisen. Genau so gibt es aber aus Edelharz gefertigte Schreibgeräte, welche trotz ihrer Größe überraschend leicht wirken. Es kommt also beim Gewicht in erster Linie auf das Material von Korpus und Kappe an.


Das spürbare Gewicht eines Schreibgerätes wirkt beim Handgefühl sehr wertig, belastet aber beim ausgiebigen Schreiben die Hand- und Fingermuskulatur zusätzlich. Wir empfehlen für Vielschreiber daher eher leichte oder normalgewichtige Schreibgeräte mit einem Korpus aus Edelharz. Unterschriften lassen sich sowohl mit leichten als auch mit normal schweren und schweren Schreibgeräten leisten. Eine Unterschrift soll sich kräftig und klar vom übrigen Text abheben. Hierbei kommt es mehr auf die Federbreite des Füllfederhalters als auf dessen Gewicht an.

5. Design II - Eine Frage des Geschmacks

Klassische Designs

Klassische Designs spiegeln das äußere Erscheinungsbild eines Füllfederhalters wieder, wie es viele von uns vor Augen haben. Der Stil wirkt eher zurückhaltend, Designelemente werden gezielt nur an wenigen Stellen eingesetzt.

Korpus und Kappe sind farblich einheitlich gestaltet, wobei regelmäßig klare Farbtöne wie Schwarz, Weiß oder Bordeaux zum Einsatz kommen. Der Kappenring und der Clip sind hochwertig veredelt und setzen optisch die Akzente.

Klassische Designs repräsentieren Werte wie Beständigkeit, Verlässlichkeit und Qualität. Einer der bekanntesten Vertreter des klassischen Designs ist sicherlich das Meisterstück Classique von Montblanc. Die Schreibgeräte der Serie Meisterstück Classique werden von Montblanc seit vielen Jahren in unveränderter Form gefertigt.

Dicke / Schlanke Füllfederhalter

Analog der Größe eines Füllfederhalters sollte sich auch die Breite des Schreibgerätes an der Anatomie des Benutzers und dabei insbesondere an der Handgröße orientieren. Damen werden i.d.R. mit einem Füllfederhalter mit dem Durchmesser einer Kubanischen Zigarre ebenso wenig zurechtkommen, wie kräftige Herren mit einem Slim-Line Schreibgerät.


Grundsätzlich empfehlen wir, bei der Dicke eines Füllfederhalters lieber ein normal breites Schreibgerät zu wählen. Bei sehr schlanken Schreibgeräten ist der Handgriff automatisch enger und fester, was die Handmuskulatur deutlich stärker fordert. Insbesondere bei Vielschreibern kann dem Verkrampfen der Handmuskulatur mit einem etwas breiteren Füllfederhalter gut entgegengewirkt werden.


Steht neben dem Schreiben wieder der Aspekt Repräsentieren im Vordergrund, sollten Sie allein der Optik wegen ein Schreibgerät mit deutlicher Griffbreite in Betracht ziehen.  

Moderne Designs

Moderne Designs greifen gerne auf unterschiedlichste Farben und Materialien zurück. Neben grünen, blauen oder roten Designs gibt es auch exotische Farbtöne wie Violet, Orange, Pink oder Türkise. Mit Kupfer, Messing oder Sterlingsilber als Material werden zudem Optiken geschaffen, die sich abseits des bis dato bekannten bewegen.


Moderne Designs wollen vor allem eines: Aufmerksamkeit erzeugen! Sie stehen für Werte wie Dynamik, Offenheit, Selbstverständnis und Mut zum Besonderen. Dabei sind moderne Designs keineswegs eine Domäne neuer, unbekannter Unternehmen. Graf von Faber-Castell, Caran d’Ache, Waldmann oder Kaweco, alles Unternehmen mit langer Tradition in der Herstellung hochwertiger Schreibgeräte, die moderne Designs im Sortiment haben.

Designs für Damen

Unseren Empfehlungen für Damen greifen die zuvor gemachten Empfehlungen bzgl. der Größe, der Dicke und dem Gewicht eines Schreibgerätes auf.


Frauen haben meistens kleine oder mittelgroße Hände. Sehr dicke Schreibgeräte oder aber auch sehr große Schreibgeräte sind daher weniger geeignet. Frauen bevorzugen gerne schlanke Füllfederhalter ohne großes Gewicht.


Im Gegensatz zu Männern zeigen Frauen aber gerne Farbe und begeistern sich für Designs abseits der ausgetretenen Pfade. Die Farben Schwarz, Braun oder Anthrazit werden eher selten gewählt. Weiße und rote Schreibgeräte mit eleganten Formen liegen in der Gunst der Frauen deutlich weiter vorne. Nichts muss aber alles kann – entsprechend bunt ist unsere Auswahl für Damen. 

6. Patronenfüllfederhalter

Beim Patronenfüllfederhalter wird eine Tintenpatrone in das Schreibgerät eingesetzt und nach Verbrauch durch eine neue ersetzt.


Vorteil: Ersatzpatronen lassen sich bequem mitführen und der Patronenwechsel ist schnell erledigt.

Nachteil: Nicht jede Patrone passt zu jedem Schreibgerät!


Einige Hersteller wie z.B. Lamy oder Parker haben eigene Tintenpatronen entwickelt, Patronenfüllhalter diese Hersteller sollten auch nur mit den jeweiligen Originalpatronen genutzet werden. Viele Hersteller wie z.B. Montblanc, Graf von Faber-Castell, Kaweco oder Pelikan verwenden aber eine Standard-Patrone, welche unabhängig vom Hersteller in den Schreibgeräten verwendet werden kann.


Beim Kauf eines Patronenfüllhalters sollten Sie in jedem Fall darauf achten, welcher Patronentyp (Standard / Herstellerspezifisch) zum Einsatz kommt.

7. Kolbenkonverter

Der Kolbenkonverter macht aus einem Patronenfüllhalter einen Kolbenfüllhalter.

Anstelle einer Patrone wird der Kolbenkonverter in das vordere Teil des Schreibgerätes eingeschraubt oder eingesteckt. Anschließend wird der Konverter mit einer Tinte Ihrer Wahl aus dem Tintenglas befüllt. Der Füllvorgang erfolgt dabei nach der gleichen Methodik wie bei einem klassischen Kolbenfüllhalter.


Der Vorteil des Kolbenkonverters liegt auf der Hand: Man ist bei der Auswahl des passenden Schreibgerätes nicht auf die klassischen Kolbenfüllhalter beschränkt, die nur von bestimmten Herstellern und auch dort nur in einzelnen Serien angeboten werden. Zudem steht einem mit dem Kolbenkonverter herstellerübergreifend das gesamte Angebot an Schreibtinten zur Verfügung. Kolbenkonverter vermeiden den Plastikmüll von Einwegpatronen und helfen so, die Umwelt zu schonen.


Hilfreich ist ein Kolbenkonverter auch bei der Reinigung des Füllfederhalters. Durch mehrmaliges Aufziehen des Konverters mit lauwarmen Wasser kann man den Füllfederhalter gut durchspülen und gleichzeitig den Tintenleiter von Ablagerungen befreien.

8. Kolbenfüllfederhalter

Der Kolbenfüllhalter ist für viele nach wie vor der Inbegriff des klassischen Schreibgerätes.


Kolbenfüllhalter gibt es bereits seit 1929, als die Firma Pelikan den ersten Kolbenfüllhalter mit Differential-Kolben-Mechanik auf den Markt brachte. Durch Drehen der Kolbenmechanik wird ein Unterdruck erzeugt und dadurch die Tinte über die Feder und den Tintenleiter in das Tintenreservoir gesaugt.


Größter Vorteil des Kolbenfüllhalters ist seine hohe Tintenkapazität durch den fest verbauten Kolbenmechanismus. Gleichzeitig ist das unter Umständen aber auch sein größter Nachteil:


Ein Wechsel der Tintenfarbe bedingt vorab eine gründliche Reinigung des Füllers und seines Kolbenmechanismuses durch mehrmaliges Spülen mit laufwarmen Wasser. Auch beim Kolbenfüllhalter gibt es hinsichtlich der Auswahl an Schreibtinten keine Beschränkungen.

Autor: Tilo Risch

Tilo Risch ist bei Schreib‘ & Stil für den Onlineshop und sämtliche Bestellungen zuständig. Durch seine lange Erfahrung weiß er genau, worauf es bei hochwertigen Schreibgeräten ankommt.