Linkshänder Füller

Linkshänderfüller: Worauf es wirklich ankommt!

25. November 2022

Von: Tilo Risch | Lesedauer : 15 Minuten

Ewiges Verschmieren der Tinte beim Schreiben und ein unangenehmes Kratzen auf dem Papier sind Ihnen nicht fremd? Viele Linkshänder hatten bereits in der Schule Probleme mit Füllern. Wir verraten Ihnen, worauf es beim Kauf eines hochwertigen Linkshänderfüllers wirklich ankommt und was Sie als Linkshänder beim Schreiben beachten sollten.

Füller für Linkshänder: Darauf sollten Sie achten

Sie möchten einen hochwertigen Füllfederhalter kaufen, schreiben aber mit links? Das ist kein Problem. Denn unter den edlen Füllern gibt es keine speziellen Modelle für Linkshänder. Alle Modelle können mit egal welcher Schreibhand bedient werden, entscheidend ist nur die FederEs gibt insgesamt vier wichtige Dinge, auf die Sie beim Kauf Ihres neuen Linkshänderfüllers achten sollten:

  • Größe und Gewicht des Füllers

  • Feder und Federstärke

  • Material des Korpus

  • Patronen- oder Kolben-Füller

Bei Linkshänderfüllern für Kinder und Schreibanfänger gibt es ergonomisch geformte Griffmulden oder speziell geschliffene Linkshänder-Federn (oft mit LH gekennzeichnet). Füller für Linkshänder bei Erwachsenen haben keine solchen Hilfen mehr.


Das Wichtigste überhaupt ist, dass der Füller gut in der Hand liegt und somit Ihre Handschrift optimal unterstützt. Natürlich sollte zudem das Aussehen des Füllers Ihre individuelle Persönlichkeit unterstreichen. Der Füller muss eben optisch und funktional zum Besitzer passen.

1. Größe und Gewicht des Linkshänder Füllers

Die Größe des Füllers hängt zunächst hauptsächlich von der Größe der Hand ab. Personen mit kleinen, schmalen Händen sollten daher auch eher zu kleineren Füllern greifen. Am besten sollten Sie vor dem Kauf mehrere Modelle ausprobiert haben, um das für Sie komfortabelste Schreibgerät zu finden. Auch die Dicke des Füllers sollte auf Ihre Hand abgestimmt sein.

Wenn das Schreibgerät viel auf Reisen mitgenommen wird, eignet sich ein kleinerer und leichterer Füllfederhalter am besten. Dient der Füller hingegen für besondere Anlässe, darf er gern deutlich imposanter und größer sein.


Das Gewicht hängt maßgeblich vom Material ab. Füller aus Edelharz sind die leichtesten Modelle, solche aus Metall liegen deutlich schwerer in der Hand. Für Vielschreiber eignen sich meist leichtere Füller besser. Auch hier ist es aber wichtig, verschiedene Füller auszuprobieren, um das perfekte Schreibgerät zu finden.

2. Feder und Federstärke

Die Unterschiede zwischen einem Rechtshänder- und einem Linkshänder-Füller finden sich vor allem in der Feder.

Die Feder kann entweder aus Edelstahl oder aus Gold gefertigt sein. Füller mit einer Edelstahlfeder sind preislich günstiger und sehr robust. 


Im Gegensatz zu Goldfedern wirken sie optisch aber nicht ganz so edel. Alternativ gibt es vergoldete Federn, die durch ein galvanisches Verfahren mit einer feinen Goldschicht überzogen werden.

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Federn aus reinem Gold gibt es in 14 Karat und 18 Karat. Gold ist im Gegensatz zu Edelstahl ein deutlich weicheres Metall, was ein angenehmes Schreibgefühl ermöglicht. Das Material kann sich so außerdem an die individuelle Schreibhaltung anpassen.


Die meisten Hersteller bieten zudem verschiedene Federstärken an: F (fein) - M (mittel) - B (breit) - BB (extra breit). Für Linkshänder eignet sich häufig die Federstärke M (mittel) am besten. Aber auch feinere Federn können sich als passend erweisen, da hier weniger Tinte auf das Papier fließt. So kommt es seltener zu einem Verschmieren des Textes, da die Tinte schneller trocknet.

Nicht geeignet sind hingegen Federstärken, die mit dem Buchstaben O beginnen. Dieser steht für das französische Wort “oblique”, das schräg bedeutet. Solche Federn haben ein nach links abgeschrägtes Federkorn. Das eignet sich nicht für Linkshänder, da die Feder damit entgegen der Schreibrichtung geneigt ist. Ein sauberes Aufsetzen der Feder ist nicht möglich. 


Der Füller kratzt so leichter über das Papier und es können sich Papierfusseln bilden.

Es kann außerdem zu Problemen mit Flex-, Italic- oder Stubfedern kommen. Wie immer gilt aber: Probieren geht über Studieren! Testen Sie einfach selbst verschiedene Federstärken vor dem Kauf, nur so finden Sie die für Ihren Schreibstil passende.

3. Material des Korpus

Das Material trägt in besonderem Maß zur Optik des Füllers bei und sollte daher ganz individuell gewählt werden.

Es gibt Füller mit einem Korpus aus Edelharz, das in ganz unterschiedlichen Farben und Ausführungen erhältlich ist. 


Dieses Material hat ein geringes Gewicht und eine eher schlichte Haptik. Es greift sich auch bei häufiger Nutzung nicht ab und kann hervorragend mit einer Gravur personalisiert werden.

Füller aus Metall können pur, aber auch mit einer Beschichtung oder Lackierung verarbeitet werden. Sie liegen im Gegensatz zu anderen Materialien schwerer in der Hand und haben eine kühle Haptik. Meist werden dabei Edelmetalle wie Edelstahl, Messing oder Silber verwendet. Einige Metalle - wie Messing, Kupfer oder unbehandeltes Sterlingsilber - entwickeln dabei über die Zeit eine individuelle Patina, die den Füller zu einem Unikat macht.


Für die besondere Haptik sollten Sie einen Füller mit einem Holz-Korpus wählen. Die edlen Hölzer werden durch aufwendige Verarbeitung zu luxuriösen Schreibgeräten, die daher eher im oberen Preissegment angesiedelt sind. Das Naturmaterial verfügt über eine besonders angenehme Haptik, kann aber mit der Zeit Gebrauchsspuren aufweisen.

Der Füller sollte Ihrem ganz persönlichen Geschmack entsprechen und Ihren Charakter optimal unterstreichen. Egal, ob klassisch, modern oder extravagant. Jedes Design ist möglich.


4. Patronen- oder Kolben-Füller

Zuletzt sollten Sie sich entscheiden, über welches Tintensystem Ihr Füller verfügen soll. Es stehen hierbei Patronenfüller oder solche mit einem Kolbenmechanismus zur Auswahl.


Bei einem Patronenfüller wird eine Tintenpatrone eingesetzt, die nach dem Entleeren einfach durch eine neue ersetzt werden kann. Leider haben manche Hersteller eigene Patronen entwickelt, sodass nicht jede Patrone in jeden Füller eingesetzt werden kann.


Ein Kolbenfüller wird hingegen ganz klassisch mit einem Tintenfass aufgezogen. Vorteil eines solchen Füllers ist die höhere Tintenkapazität und die Vermeidung von Plastikmüll. Allerdings muss zum Wechseln der Tintenfarbe der ganze Füller gereinigt werden.


Sie möchten sich nicht festlegen? Kein Problem! Viele Hersteller bieten alternativ auch Kolbenkonverter, der aus einem Patronenfüller ganz schnell einen Kolbenfüller macht.

Ursachen der Probleme: Schreib- und Griffmethoden bei Linkshändern

Unsere Schrift wird von links nach rechts geschrieben und das kann bei Linkshändern Probleme hervorrufen. Bei ihnen liegt beim Schreiben eine gänzlich andere Motorik vor: Sie schieben das Schreibgerät vor sich her und daher wischt der Handballen über das Geschriebene.


Außerdem kann sich der Füller so leichter im Papier verhaken, was zu unangenehmem Kratzen führt. Das kann zudem durch einen besonders steilen Schreibwinkel oder sehr festen Druck beim Schreiben verstärkt werden.


Die richtige Schreibhaltung ist also wichtig, um als Linkshänder sauber mit einem Füller schreiben zu können. Dabei gibt es drei Griffmethoden:

  • Gerader Schreiber

  • "Über-Schreiber bzw. Hakengriff

  • "Unter-Schreiber"

Gerader Schreiber

Bei dieser Schreibmethode wird der Füller auf Höhe der Schreiblinie angesetzt. Das hat aber zur Folge, dass der Handballen direkt über den frisch geschriebenen Text gezogen wird und die Tinte damit leicht verwischt wird. 

"Über-Schreiber"

Diese Methode wird besonders häufig von Jüngeren und Schreibanfängen genutzt. Sie wird auch Hakengriff genannt, da die Hand stark abgeknickt wird, sodass der Füller oberhalb der Schreiblinie angesetzt werden kann. So wird der geschriebene Text weniger verschmiert. Das führt aber auch zu einem schnellen Verkrampfen der Hand und ist eine auf Dauer ungesunde Handhaltung.

"Unter-Schreiber"

Diese Griffmethode ist die gesündeste und die, die bereits in der Schule antrainiert werden sollte. Das Schreibgerät wird hierbei unterhalb der Schreiblinie angesetzt, wodurch sowohl ein Verschmieren des Geschriebenen als auch ein Verkrampfen der Hand vermieden wird.


Zwischen Füller und Papier sollte zudem ein Winkel von etwa 45 Grad eingehalten werden. Wenn das Papier dann noch leicht nach rechts geneigt wird, steht dem ultimativen Schreibkomfort als Linkshänder nichts mehr im Weg. So kann der Linkshänder Füller ohne Verschmieren und ohne Verkrampfen bedient werden.


Generell kann das Blatt Papier einfach um 30 bis 40 Grad gedreht werden. So kann eine angenehme Schreibhaltung ermöglicht und der Füller leichter unterhalb der Zeile geführt werden.

Tipps für Vielschreiber: Das ideale Papier und die richtige Tinte 

Um ein Verschmieren der Tinte zu vermeiden, helfen - neben der richtigen Handhaltung und dem passenden Füller - auch das richtige Papier und Tinte.

Glattes und beschichtetes Papier sorgt zwar für ein besseres Gleiten der Feder, es saugt aber die Tinte weniger gut auf. So trocknet die Tinte langsamer und es kann zu einem Verschmieren des Geschriebenen kommen. Unbeschichtetes und raues Papier saugt die Tinte zwar schneller auf, es kann aber zu ungewollten Schlieren im Papier kommen.


Die richtige Tinte sollte auf jeden Fall schnell trocknend sein. Viele Hersteller liefern hierfür extra “Fast Dry Ink", aber häufig weisen auch dokumentenechte Tinten diese Eigenschaft auf. Eine schnelltrocknende Tinte kann weniger leicht verschmiert werden und erleichtert so das schnelle Schreiben.

Alternativen zum Linkshänder Füller 

Wer als Linkshänder beim Schreiben mit einem Füller trotzdem noch Probleme hat, für den gibt es glücklicherweise gute Alternativen. So werden Tintenroller oder Kugelschreiber von vielen Linkshändern als angenehmer empfunden. Auch hier finden Sie bei uns schöne und hochwertige Modelle verschiedener Marken.


Autor: Tilo Risch

Tilo Risch ist bei Schreib‘ & Stil für den Onlineshop und sämtliche Bestellungen zuständig. Durch seine lange Erfahrung weiß er genau, worauf es bei hochwertigen Schreibgeräten ankommt.