Die Handschrift verbessern: Tipps für ein schöneres Schriftbild
23. November 2022
Von: Tilo Risch | Lesedauer : 15 Minuten
Unsere Handschrift ist Ausdruck unserer Persönlichkeit und entwickelt sich im Laufe des Lebens weiter. Viele Erwachsene sind aber unzufrieden mit ihrer Schrift und möchten gerne ihre Handschrift verbessern. Welche Tipps dabei helfen und mit welchen Übungen Sie Ihr Schriftbild verbessern können, verraten wir Ihnen in diesem Beitrag.
Was definiert eigentlich eine schöne Handschrift?
Eine schöne Handschrift ist nicht gleich Kalligrafie. Es geht auch nicht darum, eine neue Schrift zu erlernen. Wir möchten Ihnen hier zeigen, wie Sie Ihr eigenes Schriftbild verbessern können.
Erinnern Sie sich an die Schulzeit, als Sie Schönschrift lernen mussten. Das war nicht einfach, aber die Mühe wert. Heute haben wir durch die häufige Nutzung des Smartphones einfach zu wenig Übung im von Hand schreiben. Das macht sich spätestens dann bemerkbar, wenn man die eigenen Notizen nicht mehr entziffern kann.
Schönheit ist ja ein sehr subjektiver Begriff. Deshalb stellt sich zunächst einmal die Frage, was man unter einer “schönen” Handschrift überhaupt versteht. Eine schöne Schrift erfüllt allgemein drei Kriterien:
Lesbarkeit
Gleichmäßigkeit
Individualität
Besonders wichtig ist, dass Ihre Schrift für andere leicht lesbar ist. Dafür sollten alle Buchstaben deutlich erkennbar sein. Die Schrift sollte nicht zu klein sein und auch nicht zu eng beisammen stehen. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Schrift wie gedruckt aussehen muss.
Wichtig ist vielmehr die Gleichmäßigkeit der Schrift. So kann sich der Leser an das typische Aussehen der Buchstaben gewöhnen und die Wörter schnell und ohne Probleme identifizieren. Viele Variationen der Schreibart erschweren das Lesen hingegen erheblich.
Gleichmäßigkeit bezieht sich aber nicht nur auf das Aussehen der Buchstaben selbst. Auch ihre einheitliche Größe und eine gute Unterscheidbarkeit von Groß- und Kleinschreibung sind wichtig. Daneben sollten die Abstände zwischen Buchstaben und Wörtern gleichmäßig sein.
Es muss aber nicht jede Handschrift gleich aussehen! Bringen Sie ruhig Ihre individuelle Note mit hinein. Das kann sich beispielsweise als ein Schnörkel beim Buchstaben “L” oder eine besondere Schreibart des Buchstaben “a” manifestieren. Alles ist möglich, was den Schreibfluss nicht behindert.
Schöner schreiben lernen heißt nicht, dass Sie eine andere Schrift lernen müssen. Sie können mit ein paar Tricks ganz einfach Ihre eigene Schrift verbessern und dennoch weiterhin an Ihrer Handschrift von anderen “erkannt” werden.
Wie kann man das Schriftbild verbessern?
Wo genau soll man denn nun beginnen? Wir helfen Ihnen, Schritt für Schritt schöner schreiben zu lernen. Dafür sind die folgenden fünf Dinge zu beachten.
Der richtige Stift
Die richtige Haltung
Das richtige Papier
Die eigene Handschrift analysieren
Üben, üben, üben
Am wichtigsten ist es, ein geeignetes Schreibgerät zu finden. Sie sollten damit gerne und bequem schreiben können. Der Stift darf weder zu groß, noch zu klein für Ihre Hand sein und sollte nicht schmieren. Zum Schönschrift-Lernen eignet sich dabei am besten ein hochwertiger Füller, da er das Schönschreiben erleichtert.
Nicht nur das Schreibgerät selbst, sondern auch die richtige Haltung desselben ist wichtig. Der Stift sollte mit dem Dreifinger- bzw. Präzisionsgriff gehalten werden. Dabei liegt der Stift auf dem vorderen Teil des Mittelfingers auf und wird mit Daumen und Zeigefinger geführt.
Geschrieben wird locker aus dem Arm, die Bewegung sollte nicht nur aus dem Handgelenk kommen. So verkrampft die Hand nicht so leicht und auch längere Texte können ohne Probleme geschrieben werden.
Achten Sie auf Ihre Haltung beim Schreiben
Auch die richtige Körperhaltung beim Schreiben kann das Schriftbild beeinflussen. Sitzen Sie aufrecht und legen Sie das Papier gerade vor sich. Beide Beine sollten zudem fest und gerade auf dem Boden stehen. Ein krummer Rücken, starkes nach vorne beugen oder ein gedrehtes Blatt Papier beeinflussen Ihre Schrift negativ.
Das Papier, auf dem Sie schreiben, sollte außerdem an den verwendeten Stift angepasst werden. Ein Füller verlangt eher nach einem glatten Papier, während bei einem Filzstift eher strukturiertes Papier verwendet werden sollte. Um ein Gefühl für die Größe der Buchstaben und Abstände zwischen ihnen entwickeln zu können, helfen zudem Karos, Punkte oder Linien auf dem Papier. Blanko-Seiten eignen sich eher nicht zum Schönschrift-Lernen.
Nachdem nun alle Werkzeuge bereit liegen und Sie die richtige Haltung eingenommen haben, sollten Sie zunächst Ihre Handschrift analysieren. Schreiben Sie hierfür mindestens zehn Sätze eines Artikels oder Gedichts ab. Auch Pangramme, die alle Buchstaben des Alphabets enthalten, eignen sich hierfür. Beispiele hierfür wären:
Franz jagt im komplett verwahrlosten Taxi quer durch Bayern.
Jeder wackere Bayer vertilgt bequem zwo Pfund Kalbshaxen.
The quick brown fox jumps over the lazy dog.
Nehmen Sie dann einen bunten Stift oder einen Textmarker zur Hand und streichen Sie Schwachstellen in Ihrer Handschrift an. Sind bestimmte Buchstaben unordentlich oder in verschiedene Richtungen geneigt? Sind Klein- und Großbuchstaben voneinander zu unterscheiden? Haben die Buchstaben und Wörter einen gleichmäßigen Abstand und sind sie einheitlich groß? Schreiben Sie auf einer Linie oder über die Markierungen hinaus?
Wenn Sie nun die Schwächen Ihrer Handschrift herausgefunden haben, können Sie sich genaue Ziele zur Veränderung setzen. Dann kann das Üben losgehen!
10 Übungen für den Alltag: Einfach Schönschrift lernen
Nehmen Sie sich im Alltag regelmäßig Zeit und konzentrieren Sie sich bewusst auf das schöne Schreiben. Am besten das Smartphone beiseite legen und Notizen wieder handschriftlich anfertigen. Denn das wichtigste Mittel, um die eigene Handschrift zu verbessern, ist Übung.
Sie müssen aber kein stundenlanges Training in den Alltag integrieren. Bereits 10 bis 15 Minuten täglich sind ausreichend, um Ihre Handschrift zu verbessern. Nutzen Sie einfach jede Gelegenheit, um per Hand zu schreiben.
Es können ganz gezielte Methoden und Tricks angewendet werden, die beim Schönschreiben lernen helfen. Wir möchten Ihnen hier 10 Übungen für den Alltag vorstellen. Sie müssen dabei aber nicht immer alle Übungen auf einmal anwenden. Suchen Sie sich zwei bis drei passende heraus und wenden Sie diese regelmäßig an.
Nehmen Sie sich im Alltag regelmäßig Zeit und konzentrieren Sie sich bewusst auf das schöne Schreiben. Am besten das Smartphone beiseite legen und Notizen wieder handschriftlich anfertigen. Denn das wichtigste Mittel, um die eigene Handschrift zu verbessern, ist Übung.
Sie müssen aber kein stundenlanges Training in den Alltag integrieren. Bereits 10 bis 15 Minuten täglich sind ausreichend, um Ihre Handschrift zu verbessern. Nutzen Sie einfach jede Gelegenheit, um per Hand zu schreiben.
Es können ganz gezielte Methoden und Tricks angewendet werden, die beim Schönschreiben lernen helfen. Wir möchten Ihnen hier 10 Übungen für den Alltag vorstellen. Sie müssen dabei aber nicht immer alle Übungen auf einmal anwenden. Suchen Sie sich zwei bis drei passende heraus und wenden Sie diese regelmäßig an.
Lockerungsübungen für die Hände und Finger
Gezielt einzelne Buchstaben auf Schreibpapier üben
Tagebuch, Journal oder Notizbuch beginnen
Sammlung von Gedichten, Liedtexten, Zitaten oder schönen Sprüchen anlegen
Regelmäßig Pangramme schreiben
Kreuzworträtsel so schön wie möglich lösen
Formulare in Schönschrift ausfüllen
Die schönste Einkaufsliste der Welt schreiben
Spontane Texte schreiben: Zettelchen, Briefe und Postkarten
An einer Handschrift-Challenge teilnehmen
Um ein Verkrampfen der Hand zu vermeiden, können Lockerungsübungen helfen. Schütteln Sie die Hände aus und dehnen Sie die Finger, bevor Sie mit den Übungen beginnen. Auch Kritzeln vor dem Schreiben hilft, die Hand aufzuwärmen. Das entspannt und lockert die Muskeln.
Einzelne Buchstaben gezielt trainieren
Wenn Sie bei der Analyse Ihrer Handschrift mit einzelnen Buchstaben unzufrieden sind, können Sie diese ganz gezielt üben. Das funktioniert wie in der Schule durch bewusstes und wiederholtes Schreiben einzelner Buchstaben. So wird das Muskelgedächtnis aktiviert und die neue Schreibart geht Ihnen bald in Fleisch und Blut über.
Nehmen Sie am besten ein Schreibpapier und wiederholen Sie den Buchstaben drei bis vier Zeilen lang. Es gibt beispielsweise das Schreibpapier mit Lineatur Nr. 2 zum selbst Ausdrucken, das sich hierfür besonders eignet. So können auch gleichmäßige Abstände und Größen der Buchstaben trainiert werden.
Machen Sie das Schönschreiben zu Ihrem Hobby
Wenn die einzelnen Buchstaben sitzen, kann das Anlegen eines Tagebuchs, Journals oder Notizbuchs helfen. Sie können sich auch ein “Arbeitsheft” für Ihre Schreibübungen anlegen. Durch das tägliche, bewusste Schreiben per Hand bleiben Sie in Übung. So wird sich nach und nach Ihr Schriftbild verbessern. Außerdem können Sie so Ihre Erfolge verfolgen und die Entwicklung Ihrer Handschrift beobachten.
Alternativ eignet sich auch eine handschriftliche Sammlung von Gedichten, Liedtexten, Zitaten oder schönen Sprüchen. Alles in Schönschrift notieren und regelmäßig erweitern und schon wird das Schönschreiben zum Kinderspiel.
Um auch alle Buchstaben des Alphabets zu üben, können Sie immer wieder Pangramme schreiben. Notieren Sie diese beispielsweise einmal nur mit Kleinbuchstaben und einmal nur mit Großbuchstaben, um Routine beim Schreiben zu gewinnen.
Schönschrift geht auch im Alltag
Sie machen morgens gerne ein Kreuzworträtsel? Dann machen Sie es sich doch ab jetzt zur Aufgabe, dieses so schön wie möglich zu lösen. Oder versuchen Sie doch, das nächste Formular beim Arzt oder auf dem Amt in Schönschrift auszufüllen. Auch mit einer wunderschön geschriebenen Einkaufsliste können Sie das schöne Schreiben ganz einfach in Ihren Alltag integrieren.
Um eine schöne Schrift zu lernen, können Sie sich auch einfach ab und an die Zeit nehmen, spontane Texte zu schreiben. Vielleicht wird es ja ein Brief an die Großmutter oder ein Zettelchen für den Partner oder die Partnerin? Oder schreiben Sie doch im Urlaub mal wieder eine Postkarte in Schönschrift. Das bereitet nicht nur Ihnen Freude!
Wenn Sie hingegen eine kleine Herausforderung suchen, dann nehmen Sie doch an einer Handschrift-Challenge in den sozialen Medien teil. Solche Gelegenheiten bieten den perfekten Ansporn, um die Handschrift zu verbessern.
Fazit: Übung macht den Meister
Es ist wichtig, beim Erlernen der Schönschrift, konzentriert und geduldig zu bleiben. Das Gehirn braucht seine Zeit, um sich an die neuen Bewegungsabläufe zu gewöhnen. Regelmäßiges Üben hilft aber, das Muskelgedächtnis zu aktivieren und so die Schrift nachhaltig verbessern zu können.
Ziel ist es, eine Schrift mit einheitlichen Formen zu entwickeln, die aber dennoch individuell ist. So behält Ihre Handschrift einen Wiedererkennungswert und wird dennoch als “schön” wahrgenommen.
Autor: Tilo Risch
Tilo Risch ist bei Schreib‘ & Stil für den Onlineshop und sämtliche Bestellungen zuständig. Durch seine lange Erfahrung weiß er genau, worauf es bei hochwertigen Schreibgeräten ankommt.