Füller reinigen: So wird Ihr Füller im Handumdrehen wie neu!

Wenn der Füller nicht mehr schreibt, ist er in den meisten Fällen lediglich eingetrocknet. Das geschieht überwiegend dann, wenn er in befülltem Zustand für längere Zeit nicht benutzt wird. Aber was passiert beim Eintrocknen?

Tinte besteht - vereinfacht gesagt - aus Wasser und Farbpigmenten. Wird der Füller länger nicht benutzt oder liegt er offen herum, verdunstet das Wasser langsam. Zurück bleiben Farbpartikel, die leicht verklumpen und jegliche Teile des Tintenleitsystems blockieren können. Betroffen sein können:

Wenn der Tintenlauf, die Feder oder der Stichpunkt des Tintenleiters betroffen sind, kommt keine Tinte mehr zur Feder. Der Füller schreibt nicht. Bei Kolbenfüllern kann sich eingetrocknete Tinte auch durch einen schwergängigen Kolben bemerkbar machen.

Ein eingetrockneter Füller kann jedoch oft durch einfache Mittel wieder zum Schreiben gebracht werden. Manchmal reicht es schon, die Federspitze mit ein wenig Wasser oder Tinte zu befeuchten.

Ist die Feder zu stark eingetrocknet, kann man sie kurz unter laufendes Wasser halten. Mit einem weichen Tuch oder einem Löschpapier kann dann sanft über die Feder gestrichen werden, um das Wasser und eventuelle Tintenrückstände zu entfernen.

Bei Füllern aus Holz sollte darauf geachtet werden, dass der Korpus nicht zu viel Feuchtigkeit abbekommt. Hier ist also ein wenig Vorsicht bei der Reinigung geboten und es sollte wirklich nur die Feder unter klarem Wasser gespült werden.

Sollte keine Tinte an der Feder ankommen, kann die Ursache auch der Tintentank sein. Überprüfen Sie, ob Sie die richtigen Patronen gekauft und korrekt eingesetzt haben. Bei einem Kolbenfüller kann unter Umständen auch der Kolben selbst defekt sein.

Wenn das nicht hilft oder die innen liegenden Teile - wie das Tintenleitsystem - betroffen sind, ist eine gründliche Reinigung des Schreibgeräts angebracht.

Wann und wie oft Sie Ihren Füller reinigen sollten, hängt von der Schreibhäufigkeit ab. Als Faustregel gilt: Je häufiger Sie mit dem Füller schreiben, desto seltener müssen Sie ihn sauber machen. Grundsätzlich sollte das Schreibgerät aber alle paar Wochen gereinigt werden.

Zumindest, wenn Sie die Tinte - Marke oder Farbe - wechseln, gehört eine Grundreinigung immer dazu. Sonst können unschöne Farbmischungen entstehen. Im schlimmsten Fall können verschiedene Tinten chemisch miteinander reagieren.

Auch, wenn der Füller so eingetrocknet ist, dass ein leichtes Befeuchten nicht hilft, kann eine Reinigung die Probleme beheben.

Egal, ob es sich um den Schulfüller oder einen hochwertigen Füllfederhalter handelt. Mit einer gründlichen Reinigung kann man die meisten Füller wieder zum Schreiben bringen. Wir zeigen Ihnen nun, wie Sie Ihren Füller reinigen und pflegen können.

Wichtiger Hinweis: Verwenden Sie für die Reinigung Ihres Füllers immer nur klares, lauwarmes Wasser oder eine spezielle, eigens dafür gedachte Reinigungsflüssigkeit. Spülmittel, aggressive Reinigungsmittel oder Seife können hingegen die Teile beschädigen und den Füllfederhalter unbrauchbar machen!

Schrauben Sie den Füller zunächst auf und entfernen Sie die Tintenpatrone oder den Konverter. Gehen Sie hier vorsichtig vor, um Tintenkleckse auf der Unterlage oder der Kleidung zu vermeiden. Legen Sie die Patrone - wenn sie noch Tinte enthält - am besten auf ein Papiertuch.

Jetzt kann das Griffstück mit der Feder unter fließendes, lauwarmes Wasser gehalten werden. Dabei den Wasserhahn am besten nur leicht aufdrehen. Die Teile werden so lange gespült, bis das ausströmende Wasser klarer wird. Dann ist auch der Tintenleiter gereinigt.

Ist die Verunreinigung hartnäckiger, kann das Griffstück mit Feder auch vorsichtig in einem Glas mit klarem Wasser eingeweicht und später gespült werden. Das Durchspülen kann auch mit einer Ohrendusche oder einer Spritze mit einem stumpfen Ende und aufgesetzter, leerer Patrone beschleunigt werden.

Mit dem Hilfsmittel kann klares Wasser aufgezogen werden. Dann wird es vorsichtig am Tintenleiterfortsatz aufgesetzt und der Füller mit leichtem Druck gespült. Dieser Vorgang kann so lange wiederholt werden, bis das Wasser an der Feder klar austritt.

Anschließend können die Teile mit einem Papiertuch oder einem weichen Tuch aus Stoff sanft abgetrocknet werden. Achten Sie besonders darauf, die Feder nicht zu beschädigen. Dann müssen Griffstück und Feder einige Zeit an der Luft getrocknet werden.

Nach der Reinigung und dem vorsichtigen Abtrocknen bitte unbedingt gut trocknen lassen. Erst wenn kein Wasser mehr aus der Feder austritt, kann er neu befüllt werden. Bei den ersten Zeilen kann die Tinte noch etwas wässrig sein, das gibt sich aber mit der Zeit.

Möchten Sie Ihren Kolbenfüller reinigen, so schrauben Sie den Füller zunächst auf und entleeren Sie die übrige Tinte im Kolben in ein Tintenfass. Nehmen Sie anschließend einen Becher mit lauwarmen, klarem Wasser und tauchen Sie den Füllfederhalter bis zum Beginn des Griffstücks in das Wasser.

Füllen Sie nun den Kolben - wie sonst mit der Tinte - mehrfach mit Wasser. Kehren Sie anschließend die Drehrichtung des Konverters um und lassen Sie das verschmutzte Wasser in den Becher ab.

Spülen Sie auch hier Ihren Füller so lange, bis das Wasser klar wird. Bei starken Tintenrückständen empfiehlt es sich, zwischenzeitlich den Becher mit klarem Wasser neu zu befüllen.

Anschließend entleeren Sie den Kolben vollständig und trocknen ihn mit einem weichen Tuch oder Papiertuch vorsichtig ab. Achten Sie darauf, die Feder hierbei nicht zu verbiegen.

Dann muss der Füller für einige Zeit an der Luft trocknen, bevor er neu mit Tinte befüllt werden kann. Die Tinte kann anfangs noch etwas heller sein, nach ein paar Zeilen, schreibt der Füller aber wieder normal. Mithilfe eines Kolbenkonverters kann so übrigens auch ein Patronenfüller gesäubert werden.

Sollte der Füller auch nach der Reinigung nicht funktionieren oder ist er komplett eingetrocknet, sollten Sie ihn zu einem Schreibwarenhändler bringen. Dort kann der Füller fachmännisch auseinandergebaut und gründlich - z.B. durch ein Ultraschallbad - gereinigt werden. Auch wir in unserer Schreib’ & Stil-Boutique helfen Ihnen bei hochwertigen Schreibgeräten gerne weiter.

Achtung: Lassen Sie am besten nur Experten den Füller in die Einzelteile zerlegen. Sonst kann es passieren, dass er im Anschluss nicht mehr funktionstüchtig ist und die Garantie des Herstellers erlischt!

Jede regelmäßige Reinigung sollte auch mit einer angemessenen Pflege einhergehen. Versilberte Schreibgeräte sowie solche aus Sterlingsilber, Chrom, Aluminium oder Edelharz können einfach mit einem Poliertuch auf Hochglanz gebracht werden.

Bei Füllern aus Holz können ein paar Tropfen Olivenöl auf ein weiches Tuch aufgebracht und der Korpus damit vorsichtig eingerieben werden. Bei hellem Holz kann es dadurch aber zu leichten Verdunkelungen kommen.

Mit einer weichen Zahnbürste können zudem Gravuren und feine Guillochierungen vorsichtig gereinigt und gepflegt werden. Anschließend ist natürlich die richtige Aufbewahrung entscheidend für die Langlebigkeit des Füllers.

Sie wissen schon im Vorhinein, dass Sie Ihren Füllfederhalter für mehr als zwei Wochen nicht benötigen? Dann sollten Sie den Füller reinigen und in sauberem Zustand aufbewahren. Das verhindert, dass er eintrocknet und sich Farbpigmente im Inneren ablagern.

Achten Sie sonst darauf, den Füller mit gut verschlossener Kappe zu lagern. So können Sie das Austrocknen am einfachsten verhindern. Im alltäglichen Gebrauch sollte er mit der Kappe nach unten in einem Stifthalter aufbewahrt werden. Liegend in einem Stifteetui sollten nur gereinigte und entleerte Füller gelagert werden, da sie sonst schneller austrocknen.